Dr. Lutz Niemann schrieb am 21.10.2021 20:36 (GMT +02:00): 

An welt.de / deren zuständige Fach-Redakteure und weitere wie eike, nuklearia

Betr.: „Deutschlands riskanter Sonderweg“, DIE WELT vom 20.10.2021 Seite 2 und 3

Leserbrief

In Fukushima ist im März 2011 ein technisches Gerät zerstört worden, mit Freisetzung von Radioaktivität (was verboten ist) aber ohne gesundheitlichen Schaden durch diese Freisetzungen, weil es viel zu wenig war (siehe Anlage Bild 3)..

Aber die Schutzmaßnahmen vor der Radioaktivität, eben die Evakuierungen, brachten 1600 Personen den Tod (der Fachverband Strahlenschutz redet von >1000 Personen, der SPIEGEL spricht von 500 bis 600 Todesopfern). Man hatte aus den Krankenhäusern nach anfänglichem Zögern sogar die Intensivpatienten abtransportiert, mit unmittelbar tödlichen Folgen für 50 Patienten. Das ist durch Gesetz verordneter Totschlag.

Die aus Altenheimen abtransportierten Patienten wurden in andere Heime verlegt. Da aber dazu Platz fehlte, wurden sie oft umeinander gekarrt, von einem Ort zum nächsten Ort. Die Sterblichkeit der alten Leute stieg auf das 4-fache an (siehe Anlage Bild 4).

Die Strahlenschutzgesetze sind falsch, sie wurden auch von Personen gemacht, die keine Ahnung von der biologischen Strahlenwirkung haben.

Der Unfall von Tschernobyl geschah während eines Versuches, den man beim Abfahren des Reaktors machen wollte. Dabei wurden Fehler gemacht, offenbar war dem Personal die Xe-Vergiftung nicht bekannt. Mehrfach wichtige Warnsignale nicht beachtet. Es kam zu einer Leistungsexkursion und der Reaktor wurde zerstört. Es gab mehrere Brände, konventionelle sowie ein Brand des durch nukleare Wärme aufgeheizten Reaktorgraphits. 10 bis 20% des radioaktiven Inventars wurden freigesetzt und mit den Rauchgasen in große Höhen transportiert und mit dem Wind weiträumig verteilt.

Es gab Todesopfer in Tschernobyl: Unter den Feuerwehrleuten der ersten Stunde gab es 134 Strahlenkranke, es starben 28 Personen als Folge der Strahlenkrankheit. Hätte man diese Feuerwehrleute mit Strahlungsmeßgeräten versehen, bzw. nicht in die Bereiche mit hoher Strahlung geschickt, dann wären sie nicht erkrankt und es hätte auch keine Todesopfer gegeben.

Aus der Umgebung des Reaktors wurden etwa doppelt so viele Menschen evakuiert wie in Fukushima. Wenn man die Daten von Fukushima als Vergleich heran zieht, kann man auf mehr als 2000 Todesopfer durch die Evakuierung schließen (siehe Anlage, Seiten 6, 7, 8).

Als Folge dieser Unfälle steigt Deutschland aus der Kernkraft aus, während überall auf der Welt neue KKW’s gebaut werden, besonders in China, Rußland, Korea, aber auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Türkei, Bangladesch…

Es läuft einiges falsch mit der Kernenergie, besonders in Deutschland. Der Grund sind falsche Gesetze, mit denen eine nicht existierende Strahlengefahr abgewehrt werden soll (§28 StrlSchV1989). Gesetze werden von Menschen gemacht und Menschen können irren. Das ist beim Strahlenschutz sicher der Fall. Der Kernenergieausstieg ist eine Folge der jahrelang geschürten Strahlenangst. Fachleute der Strahlenbiologie und aus der Kernenergiebranche protestieren gegen diese falschen Gesetze, aber sie kommen nur auf ihren Fachtagungen oder in ihren Fachzeitschriften zu Wort. Die hauptamtlichen Strahlenschützer sehen die Dinge teilweise anders, denn ihnen geben falsche Gesetze die Lebensgrundlage. Unsere Massenmedien hätten die Macht zu einer Veränderung, aber bisher haben sie diese Macht nicht genutzt, das ist bedauerlich. Manchmal wird daher von Lückenmedien oder Lügenmedien gesprochen.

Mit freundlichen Grüßen,  

Lutz Niemann

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